Streu-Experimente mit festem Target -
Der Wirkungsquerschnitt und die Häufigkeit
einer
Reaktion
Wir haben den Wirkungsquerschnitt (
s
) als die Fläche eingeführt, die ein
Streuzentrum
einem anfliegenden Teilchen bietet, so dass es beim Treffen des Teilchens in diese Fläche zu einer
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Wechselwirkung (bzw. Reaktion) kommt. Man kann
s
auch anders interpretieren. Dazu ist ein längerer, aber einfacher Gedankengang nötig. Stellen wir uns folgende Situation vor:
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Situation:
Ein Teilchenstrahl des Querschnitts
A
und der
Strahlteilchenrate
D
N
Strahl
/
D
t
trifft auf ein dünnes Target (z.B. eine Goldfolie wie bei Rutherford
). Die
bestrahlte Targetfläche
ist natürlich gleich dem Strahlquerschnitt
A
. Hinter der bestrahlten Targetfläche
A
befinden sich
N
Streu
Streuzentren
(z.B. die Kerne der Goldatome). Siehe Abb. rechts.
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Wahrscheinlichkeit Wkt
Reak
.
:
Wie kann man die Wahrscheinlichkeit ausdrücken, mit der eine Reaktion bzw. eine Wechselwirkung zwischen einem Strahlteilchen und einem Streuzentrum eintritt?
Dazu nehmen wir noch einmal das Beispiel des aufgespannten Regenschirms auf einem Fußballfeld zu Hilfe. Nehmen wir an, die Flächen von Schirm und Feld verhalten sich wie
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1 : 2000, oder anders ausgedrückt, das Verhältnis von
Schirmfläche (
s
)
zur Fläche des Fussballfeldes beträgt 1/2000
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Mit welcher Wahrscheinlichkeit wird ein Regentropfen den Schirm treffen?
Klar, die Wahrscheinlichkeit beträgt 1/2000 oder anders ausgedrückt: "Nur jeder 2000. Regentropfen würde den Schirm treffen". Die Trefferwahrscheinlichkeit ist also das
Flächenverhältnis
von Schirm und Fußballfeld.
Überträgt man das Beispiel auf die Situation von Teilchenstrahl und Target, so ist die gesuchte Wahrscheinlichkeit Wkt
Reak.
gleich dem Verhältnis aus
s
und dem Anteil an der Targetfläche, der
einem
Streuzentrum "zusteht" (rechts
dunkelblau
markiert).
Dieser Anteil ist
A
/
N
Streu
, (
Targetfläche
dividiert durch
Anzahl der Streuzentren
im Target).
In der Abbildung rechts müsste man die Targetfläche durch 6 dividieren, da es 6 Streuzentren (angedeutet durch
Sc
hi
rm
e
)
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gibt.
s
die "reaktionsfreudige" Fläche eines Streuzentrums.
Wir erhalten dann für die
Reaktionswahrscheinlichkeit Wkt
Reak
:
(1)
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Anzahl der Reaktionen pro Zeit:
Wie kann man aus den bisher bekannten Größen die Zahl der Reaktionen pro Zeiteinheit (
D
N
Reak.
/
D
t
)
bestimmen?
Beispiel:
Wir kennen die Strahlteilchenrate
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D
N
Strahl
/
D
t
.
Nehmen wir an, es wären
100 Teilchen pro Sekunde
oder kurz
100/1s.
Wir kennen aber auch die Wahrscheinlichkeit für eine Reaktion Wkt
Reak
.
Nehmen wir an, Wkt
Reak
betrüge 1/50, d.h. in 1 von 50 Fällen wechselwirkt im Mittel ein Teilchen mit einem Streuzentrum.
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Wie viele Reaktionen pro Zeit kann man bei
100 Teilchen pro Sekunde und einer Reaktionswahrscheinlichkeit von 1/50
erwarten?
Wenn 1 von 50 Teilchen pro Sekunde wechselwirkt, sind es bei 100 Teilchen natürlich
zwei pro Sekunde. Es sind also zwei Reaktionen pro Sekunde zu erwarten.
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Rechnerische Lösung:
2/1s = (100/1s)
.
1/50
Allgemeine Lösung:
(2)
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In Worten:
"Die Anzahl der Reaktionen pro Zeit ist gleich der Anzahl der Teilchen pro Zeit im Strahl, multipliziert mit der Reaktionswahrscheinlichkeit."
Gleiche Wahrscheinlichkeiten kann man eliminieren!
Wir können Wkt
Reak
in Gleichung (2) durch Wkt
Reak
aus (1) ersetzen. Wir erhalten dadurch eine Gleichung ohne die Größe
Wkt
Reak
.
:
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Wenn man nach
s
auflöst erhält man folgenden Ausdruck:
(
N
Streu
/A
) ist die Flächendichte der Streuzentren des Targets (Anzahl der Teilchen pro Fläche).
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Das Ergebnis in Worten:
Was kann man sich unter dieser Definition von
s
vorstellen?
Wir vergleichen dazu die Wirkungsquerschnitte zweier Experimente (
Exp.1
mit
s
1
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und Exp.2 mit
s
2
),
wobei
s
1
<
s
2
sei. Man kann durch Benutzung der Definition von
s
folgende Ausagen
machen:
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Es ist wichtig, sich jede der folgenden Aussagen anhand der Formel für
s
, zu veranschaulichen!
Bei gleicher
Strahlteilchenrate
und
Flächendichte, finden bei Exp.2
mehr Reaktionen pro Zeiteinheit
statt, als bei Exp.1.
Ist bei gleicher Strahlteilchenrate auch die Zahl der Reaktionen pro Zeiteinheit bei Exp.1 und Exp.2. gleich, so muss die
Flächendichte des Targets von Exp.2 kleiner
gewesen sein.
Ist bei gleicher Flächendichte der Targets die Zahl der Reaktionen pro Zeiteinheit bei Exp.1 und Exp.2 gleich, so muss die
Strahlteilchenrate von Exp.2 kleiner
gewesen sein.
Die
Einheit
des Wirkungsquerschnitts ist eine
Fläche
!
Der Wirkungsquerschnitt ist ein
Maß für
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die Reaktionshäufigkeit
eines Streuexperiments.
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