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Beschleuniger und Speicherringe - Linearbeschleuniger

Die ersten Teilchenbeschleuniger, die entwickelt wurden Mehr Informationen über die Entwicklung der Beschleunigungsbausteine, besaßen eine gerade bzw. lineare Beschleunigungs- strecke. Man nennt diese Art von Beschleunigern daher auch Linear- beschleuniger oder auch LINAC (LINear ACcelerator, vom engl. accelerate (beschleunigen)). Mit den ersten LINACs wurden ausschließlich Elektronen beschleunigt.

Elektronen-LINAC

Das LINAC-Prinzip wurde 1925 von dem Schweden Ising vorgeschlagen und drei Jahre später von Rolf Wideröe durch Experimente bestätigt. In den Jahren 1933/34 setzten Jesse Wakefield Beams und seine Mitarbeiter an der Universität von Virginia die Entwicklung des LINACs mit ersten Studien von Hohlleiterstrukturen (siehe Informationen über sog. Runzelröhren) fort. Gleichartige Untersuchungen wurden ab 1930 von William Webster Hansen an der Stanford Universität durchgeführt, wobei erstmals Klystronröhren Mehr Informationen über Klystronröhren als Treiber eingesetzt wurden.  Rolf Wideröe

Aufbau und Funktionsweise des Elektronen-LINACs

Folgende Grafik zeigt den Aufbau eines modernen Elektronen-LINACs:
Prinzipskizze eines Elektronen-Linearbeschleunigers
In einer Teilchenquelle werden die Elektronen aus einer Glühkathode emittiert (Informationen über die Braun'sche Röhre), die meist im Pulsbetrieb läuft, d.h., dass eine beschleunigende Spannung zwischen der Kathode und der Anode nur für einige Mikrosekunden eingeschaltet wird, und nur innerhalb dieser Zeit Elektronen emittiert werden. 
Danach werden die Elektronen durch Runzelröhren Informationen über Runzelröhren beschleunigt. Die ersten Elektronen-LINACs verwendeten noch Driftröhren oder Van de Graaff-
Generatoren Mehr Informationen über die Entwicklung der Beschleunigungsbausteine.
Der Elektronenstrahl wird zu Beginn durch lange zylindrische Spulen (Solenoidmagnete) fokussiert. Erst wenn er höhere Energien erreicht hat, verwendet man die effektiveren Quadrupolmagnete Mehr Informationen über Quadrupolmagnete
Am Ende des Beschleunigers wird der Elektronenstrahl zu den einzelnen Experimenten hin abgelenkt. Die Endenergie der Elektronen hängt von der Länge des Beschleunigers ab.

Vergleich mit Fernsehbildröhre


Einen Elektronen-LINAC kann man mit einer Fernsehbildröhre vergleichen. Diese Röhre enthält eine Elektronenquelle und eine Beschleunigungsstrecke (~20 kV). Der erzeugte Elektronenstrahl wird auf den Bildschirm gelenkt. Der Bildschirm entspricht dem Experiment bzw. dessen Detektor am Ende des LINACs. Die Fernsehbildröhre als Elektronen-LINAC
Positronen-LINAC

Prinzipskizze eines Positronen-LINACs
Dieser LINAC enthält zwei Beschleunigungsstrecken. Die erste entspricht der eines Elektronen-LINAC, mit der Elektronen auf eine Energie von einigen 100 MeV beschleunigt werden. Dann werden sie auf ein Wolframtarget (den sog. Konverter) geschossen. Aus diesem treten die erzeugten Elektronen und Positronen aus, deren Energie nunmehr etwa 10 MeV beträgt.
Nach dem Konverter ist ein zweiter
LINAC installiert, der den Konverter als eine Art "Positronenkathode" benutzt und dessen beschleunigenden elektrischen Felder im Vergleich zur ersten Strecke entgegengesetzt gerichtet sind. Die positiv geladenen Positronen werden beschleunigt, während die Elektronen abgebremst werden. Am Ende des Beschleunigers stehen somit ausschließlich Positronen zur Verfügung.

Auf der nächsten Seite betrachten wir LINAC`s, die sogar Ionen beschleunigen können.
 
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