Streu-Experimente mit festem Target -
Das Rutherfordsche Streu-Experiment
Das Ergebnis des Experiments war sehr überraschend. Die meisten Lichtblitze auf dem Detektorschirm zählte man zwar im erwarteten Bereich, es gab aber
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auch viele, die sich
völlig außerhalb
der Erwartungen befanden (siehe rechte Abbildung).
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Aufgrund der Lichtblitze ("Spuren") mussten Alphateilchen an bestimmten "harten Stellen" sogar teilweise in die
Rückrichtung
elastisch
gestreut worden sein! Dieses Ergebnis ließ nur den
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Schluss zu, dass die Atome zum Großteil "leer" sind, aber einen kleinen und harten Kern besitzen, der als
Streuzentrum
dient.
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Die Rückstreuung war für Rutherford so überraschend, dass er folgenden Vergleich zog:
"Es ist, als ob man eine 15-Zoll-Granate auf Seidenpapier schießt, sie zurückgeschleudert wird und einen selbst trifft!".
Rutherford hatte mit seinem
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Streuexperiment den ersten Beweis erbracht, dass Atome Kerne besitzen. Aus der Trefferhäufigkeit konnte man sogar die Größe des Atomkerns - etwa ein Hunderttausendstel des Atomdurchmessers - abschätzen.
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Im neuen Rutherfordschen-Atommodell konnte die Ablenkung der Alphateilchen, wie in der Abbildung rechts dargestellt, erklärt werden.
Im Allgemeinen können aus Streuprodukten und ihren Eigenschaften wie Ort (d.h. Flugbahn), Ladung, Energie, Impuls, Lebensdauer etc. Rückschlüsse auf die Eigenschaften
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der inneren Struktur gezogen werden. So kann man z.B. untersuchen, ob die innere Struktur aus kleineren Teilchen besteht, oder welche Kraft die Bestandteile eines Teilchens zusammenhält.
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An dieser Stelle mag man sich zu Recht fragen, wie denn bei einer Streuung an so vielen Streuzentren (hier: Kerne der Goldatome) überhaupt eine Aussage aus den Streurichtungen der gestreuten Teilchen gezogen werden kann. Ein Teilchen könnte doch an vielen Atomkernen nacheinander gestreut werden (Mehrfachstreuung), oder die
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Teilchen könnten den Kernen alle nur bis auf einen bestimmten Abstand nahe gekommen sein und damit ein verfälschtes Bild von scheinbar großen Kernen liefern.
Entscheidend hierbei sind folgende, für Streuexperimente geltenden
Voraussetzungen
bzw.
Näherungen
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Die Dicke des
Targets
in Strahlrichtung muss klein sein (wenige
m
m
). Nur dann kann die
Anzahl
der Mehrfachstreuungen gegenüber den betrachteten Einfachstreuungen vernachlässigt werden.
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Das Target hat quer zur Strahlrichtung immer eine so große Ausdehnung, dass
alle
Teilchen des Strahls treffen.
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Die gestreuten Teilchen werden üblicherweise als punktförmig betrachtet.
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Die Anzahl der gestreuten Teilchen und der Streuzentren muss ausreichend
groß
sein.
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Es leuchtet ein, dass man aus der Streuung von zwei Teilchen an einem
Target
kaum Aussagen über dessen Struktur machen kann. Man benötigt eine
Vielzahl
von Teilchen, die pro Fläche und Zeit auf das
Target
treffen. Wenn man das Auftreffen der Teilchen auf ein Target mit dem Auftreffen von
Regentropfen
auf ein Fußballfeld
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vergleicht, so muss übertragen darauf gelten, dass auf jeden mm
2
(oder noch kleinere Teilflächen) des Feldes in etwa
gleich viele
Regentropfen pro Zeit fallen sollten. Man erkennt an diesem Beispiel, dass diese Forderung umso besser erfüllt wird, je stärker es regnet oder je länger der Zählzeitraum gewählt wird.
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